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Safer Sex 3.0

Kondome schützen gegen HIV und andere Geschlechtskrankheiten

Neben dem Kondom gibt es heute weitere Safer Sex-Methoden zum Schutz vor HIV, nämlich die PrEP und Schutz durch Therapie. Wähle die, die gerade am besten zu Dir und Deiner Situation passt. Natürlich kannst Du auch mehrere Methoden anwenden.

Das Kondom schützt dich vor einer HIV-Übertragung. Es ist wohl die bekannteste Safer-Sex-Methode. Das Kondom senkt auch das Risiko, sich mit anderen Geschlechtskrankheiten anzustecken.

PrEP gibt es seit dem 1. September 2019 auf Kassenrezept

Wenn Du HIV-negativ bist, kannst Du vorsorglich HIV-Medikamente einnehmen. So kannst Du dich vor einer Ansteckung mit HIV schützen.

PrEP steht für Prä-Expositions-Prophylaxe, auf Deutsch: Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt. Bei dieser Schutzmethode nimmst Du entweder täglich oder rund um sexuelle Kontakte ein HIV-Medikament ein. Die Methode ist wissenschaftlich überprüft und schützt schwule Männer ebenso gut vor HIV wie Kondome. Das gilt aber nur, wenn sie nach bestimmten Regeln angewendet wird.

Ab dem 1. September 2019 übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für die PrEP-Tabletten und dazugehörige Untersuchungen. Geschulte Ärzte können Dir eine PrEP verschreiben. Die Kasse übernimmt die Kosten der PrEP für Menschen mit erhöhter Möglichkeit, sich mit HIV anzustecken. Darunter fallen zum Beispiel schwule Männer*. Wenn man in der Vergangenheit oder zukünftig Sex ohne Kondom hatte oder haben wird, kann das eine Begründung für die PrEP sein. Bezahlt werden die Kosten der Tabletten sowie alle nötigen Begleituntersuchungen. Nur dafür zugelassene Ärzte dürfen die PrEP auf Kassenrezept verschreiben.

Bei der dagnä e.V. findest Du eine Liste von HIV-Schwerpunktärzten, die eine PrEP-Begleitung anbieten.

Auf der Onlinekarte von prep.jetzt haben Aktivisten alle Ärzte verzeichnet, die PrEP-User aus eigener Erfahrung für eine PrEP-Begleitung empfehlen.

Schutz durch Therapie

HIV-Medikamente unterdrücken die Vermehrung von HIV im Körper. HIV kann dann beim Sex nicht mehr übertragen werden. Eine HIV-Therapie ermöglicht ein gutes und langes Leben. Wenn Du HIV-positiv bist und regelmäßig Deine HIV-Medikamente einnimmst, schützt Deine Therapie darüber hinaus Deine Sexpartner vor einer Infektion.

Wenn Du HIV-negativ bist, schützt dich die HIV-Therapie Deines HIV-positiven Sexpartners vor einer Übertragung des Virus. Voraussetzung für das Gelingen dieser Safer-Sex-Methode ist, dass der HIV-positive Partner seine Medikamente regelmäßig einnimmt und die Therapie wirkt. Das wird alle drei Monate ärztlich kontrolliert. Dann kann das Virus im Körper nicht mehr nachgewiesen werden und eine Übertragung auf andere Sexpartner ist nicht möglich. Weltweit ist kein einziger Fall bekannt, bei dem es unter diesen Bedingungen zu einer HIV-Übertragung kam. Neben der regelmäßigen Kontrolle der Viruslast, also der Anzahl der Viren im Blut, sind auch regelmäßige Checks auf andere Geschlechtskrankheiten notwendig. HIV-Medikamente schützen nämlich nicht vor Tripper, Syphilis, Chlamydien und Co. Mit Kondomen kannst Du Dein Risiko einer Infektion mit Geschlechtskrankheiten senken. Ausführliche Infos zu Schutz durch Therapie findest Du auf magazin.hiv.

Weitere Informationen

PrEP für alle: 100 Apotheken die bei PrEP für alle mitmachen

Vorher geht es hier zum PrEP-Check: Die wenigen Adressen zum PrEP-Check der Deutschen AIDS-Hilfen

Für die Pille danach sind aber über 80 PEP-Stellen Rund um die Uhr geöffnet: 24 Stunden PEP-Stellen

 

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